Ornamentik
Wer von uns besitzt nicht gern schöne, individuell gestaltete Dinge, die sich von der üblichen Massenware unterscheiden — Dinge die eine "Seele" zu haben scheinen und an denen sozusagen unser Herz hängt?
Eine Möglichkeit, Gegenstände über ihre Ursprungsform hinaus weiter zu veredeln, ihnen eine Struktur zu geben und ihren Wert zu steigern, sie gleichsam auf eine höhere Stufe zu heben, ist ihre Verzierung mit Ornamenten. Diese Art der Ausschmückung ist schon sehr lange Teil des menschlichen Alltages.
Denken sie zum Beispiel an griechische Amphoren oder an die fortlaufenden Muster in Bandform an antiken Gebäuden. Egal ob sie nun in Stein gemeißelt, aus Gips geformt oder gemalt sind: Gemeinsam ist allen solchen Darstellungen eine innere Struktur, welche sehr strengen Gesetzmäßigkeiten gehorcht.
Ein gutes Beispiel ist das typische in sich verschlungene keltische Zopfmuster. Zunächst ist Ihr Auge wahrscheinlich verwirrt vom scheinbar chaotischen Durcheinander der sich ständig überkreuzenden Bänder und Linien. Bald jedoch offenbaren sich die innere Ordnung und der wohl überlegte und konsequent ausgeführte Aufbau des Entwurfes, getragen von einem eigenen ausgewogenen Rhythmus.