Arabesken
Künstler der arabischen Welt haben der Ornamentik ein eigenes Gepräge gegeben und sie zur Perfektion gebracht. Im Islam ist eine Abbildung Gottes in menschlicher Gestalt verboten. Durch eine besonders schöne Schrift oder in sich stimmige und hochfein strukturiere Ornamente lässt sich jedoch die Größe und Erhabenheit Allahs ausdrücken. Diese prachtvollen Muster kann man in den berühmten Moscheen bewundern. Sie finden sich aber beispielsweise auch in vielfältigen Abwandlungen auf Teppichen und Stoffen.
Hier hat der Begriff Arabesken seinen Ursprung. In unserem Kulturkreis haben wir für die Gestaltung von Ornamenten viele der grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der arabischen Kunst adaptiert. Sie finden sich wieder in den Mustern ganz unterschiedlicher Stilepochen. Wenn wir in der Waffengravur von Arabesken sprechen, bezeichnen wir damit jedoch allgemein alle nichtfigürlichen Darstellungen.
Prinzipiell kann jedes in der Natur vorkommende pflanzliche Gewächs (z. B: Weinlaub, Distellaub, Eichenlaub usw.) in stilisierter Art und Weise als Arabeske dargestellt und graviert werden. Viele der eben genannten Muster sind alt-überliefert, wie z. B. auch das oft verwendet "Grundenglisch", und werden noch heute in dezent modernisierter Art ausgeführt.
Gebräuchlich ist auch das "Wetz- oder Renaissancelaub", welches heutzutage vielfach zur Anwendung kommt. Im Laufe der Jahrhunderte ist es immer wieder abgewandelt worden. Gegenwärtig wird es gerne etwas vereinfacht und dadurch übersichtlicher dargestellt. Hierzu sagen wir Graveure einfach "Blattarabesken".
Gemeinsam ist all diesen Laubarten, dass der Vordergrund, also die eigentliche Form des Ornamentes umstochen wird, und der Hintergrund herausgenommen und mattiert, oder zumindest abgedunkelt wird. So wird die räumliche Wirkung und eine natürliche Anmutung erzeugt. Möglich ist hier ein sehr tiefes Arbeiten, bis hin zum plastischen modellieren des Ornamentes.
Bei der Ausführung der Arabesken weist jeder Graveur eine ihm eigene "Handschrift" auf, in der seine Persönlichkeit zum Ausdruck kommt. Dies gilt sowohl für den Entwurf als auch für die Art zu Stechen.
Beispiele finden Sie in meiner Galerie.